Bin schon weg


Dieser Text entstand in einer Zeit, in der es mir auch nicht so prall ging. Wie alle anderen Gedichte davor beziehen sie sich immer wieder genau darauf.

Bin noch da rein körperlich,
und zur Verfügung stehe ich,
und ganz so wie ne Maschine
mach ich meine Pflicht und diene.
Und ich mache es korrekt,
so nach DIN-Norm ganz perfekt.
Und ihr werdet es verschmerzen,
all das, was sonst kam von Herzen,
scharf geformt durch den Verstand,
und kreiert mit Künstlerhand,
wird nun seelenlos geschafft,
ganz und gar roboterhaft.
Wenn mein Herz abhanden kommt,
hass ich, was ich mache, promt.
Bin so fertig mit dem allen,
was mir Schmerz bringt, lass ich fallen.
Es ist nun mal meine Pflicht.
Ohne Herz gefällt mir nicht.
Falls ihr mich und meine Sorgen
ernst nehmt und mich knuddelt morgen,
falls ihr euch die Frage stellt,
ist sie in ner andern Welt,
wenn ich die die Alte bin,
fragt nicht, wie. Fragt nach dem Sinn.
Ich bin weg, bin schon vor langen
Monaten von euch gegangen,
bin zwar da rein körperlich...
kommt und sucht und findet mich.
Herz ist, wo ihr es nicht wollt,
weil ihr nicht mehr Teil sein sollt.
Mein Vermächtnis, Stimme, Song,
jedes kleine Dingedong,
jeder Text, den ich geschrieben
und in dieser Page geblieben,
der gehört ja mir allein.
Und so soll es immer sein.
Wollt ihr sagen, wie man rennt,
könnt grad erst laufen... Konsequent
lass ich euch auf die Schnauze gehen
und werd selbst mein Ende sehen,
aber während es euch quält,
ist das Ende selbst gewählt.
Lieber Ende so mit Schrecken
irgendwann ad acta stecken
als ein Schrecken ohne Ende.
Eure Sprüche sprechen Bände.
Bitte. Ihr kriegt euren Willen.
Ich werd Träume mir erfüllen. 
Viv am 17.12.07 23:52

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