Die Frohmacher haben Geburtstag

Im alten Blog konnte man es live verfolgen, die Gründung der "Survivors", also jener 20 ehemaligen Prayers & Preachers / Einsteigerworkshopteilnehmer, aus denen wir eine Notbesetzung formten und die damals die "Frohmacher" nebst Regelwerk und weiterer Chöre formten.

Mir ging es damals nicht gut mit allem. Ich überlegte ersthaft, Bremerhaven den Rücken zu kehren. Das klang dann so:

Manchmal soll, was lange gut lief,
irgendwann zu Ende sein.
Irgendwie halt auch bei mir.
Ich tausche Meer und Krabben ein,

Deich und (hach!) mein Türkenviertel
und so viele andere Sachen
und spiel nun mit dem Gedanken,
einen Neuanfang zu machen.

Liebe hier so viele Dinge,
und auch Menschen gibt es hier,
aber ich merk, ich bin müde,
nicht mehr wirklich gut geht's mir.

Übermut tut selten gut,
doch, ich merke, dass ich's muss.
Immer wenn's am Schönsten ist, dann
macht man halt am besten Schluss.

Leise noch, nicht abzusehen,
wann das Denken Handeln ist,
weiß ich aber, dass es Zeit wird,
setz bis Weihnachten die Frist.

Und dann weiß ich, will ich's wagen
und fang ganz von vorne an?
Scheint so. Fühl ich so für mich.
Es ist einfach wohl bald dran.



Der Eintrag stammt vom 11. Mai 2008. Das klang einen Monat später schon etwas hoffnungsvoller:

"
"We are survivor's"... Den ganzen Morgen schießt mir die Melodie durch den Kopf. Ich genieße noch immer, was gestern auf der Bühne passierte. Das war eines der schönsten Konzerte, die ich je hatte. Ich gehe ab August neue Wege, unter neuen Bedingungen und mit 32 Sängern, die gestern alles, was da unten saß, mit soviel Licht und Charme begeisterten, dass ich selbst teilweise mit offenem Mund da saß. Und diese Survivor's werden meine Zukunft sein. Ich werde mit ihnen viel zum Thema "Überleben" machen, Projekte mit ihnen durchführen zum Überleben im Nationalsozialismus, als Migrant in Deutschland, als sozial Schwacher in Londoner Straßen im Angesicht von Gangs etc, als südafrikanischer AIDS-Waise und als sozial Benachteiligter in Deutschland und anderswo. Der erste Schritt, nämlich hinschauen und anderen weiter helfen allerdings, der beginnt im Chor selbst. Sorry. Er begann :-D"


Das alles ist 3 Jahre her. Drei Jahre, in denen ganz wundervolle Menschen kamen und Dinge passierten. Zeit also, DANKBAR zu sein. Morgen im kleinen Kreis, mit den Glad(E)makers und eben besonders den Survivors, und einem neuen Freund - Generalproben lassen sich nun mal nicht verhindern. Es ist auch Zeit, nach vorn zu schauen. Zwei der damals jüngsten Survivors haben heute eine Band gegründet, die beiden mittlerweile 15jährigen Jo und Lea haben jetzt beim Chorwochenende der SoulKeepers (die sie selbst mit gründeten) musikalisch derart Großes geleistet, dass ich erstmals eine musikalisch kreative Truppe in "fremde" Hände lege. Schauen wir, was aus ihnen wird. Ich bin jedenfalls jetzt, 3 Jahre danach, deutlich (!) glücklicher. 


Das habe ich meinen Freunden zu verdanken, und zwar solchen, die es damals schon gab (Angelika und Marvin sowie Klaus) oder die dazu kamen. So wie Frauke. Mit der mich HEUTE exakt 3 Jahre verbinden, die einfach nur cool waren. Mittlerweile haben sich aus den Survivors großartige Admins und Koordinatoren entwickelt. Mittlerweile kann ich eine Stunde vorher anrufen und es stehen 10 - 25 Sänger auf der Bühne, die auftrittsfähig sind. Mittlerweile haben sie kritisieren gelernt, waren kreativ, visionär und vorausschauend. Solch eine Truppe ist ein Geschenk. Die andere nur inspiriert. Das Schöne ist, auch viele Glad(E)makers, die aus verschiedendsten Gründen nicht zu dieser "Feuerwehr" gehören, sind trotzdem ebenso drauf. Stolz und Erleichterung, Dankbarkeit und ein gutes Stück Demut lassen mich mittlerweile ruhig schlafen und mit Freude zu den Proben gehen. Ich stehe nicht mehr allein. GROSSARTIG!


Der Schlachtruf "We are Survivors" ist was Besonderes, und er wird mich durch die nächste Woche begleiten. Und dann? Auf zum Festival der Chöre. Und morgen werde ich aus der Probe heraus bloggen. Mit Fotos und O-Tönen, versprochen.

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