Live in Stuhr mit den Survivors

Man erinnere sich: Im letzten Jahr rief das Bremerhavener Eventmagazin "Laufpass" einen Wettbewerb aus, in dem ein Song für Bremerhaven gesucht wurde. Ich beteiligte mich und steuerte "Himmel über der Stadt" nach einer Überarbeitung vor. Hier das Youtubevideo (von Schülern der Wilhelm-Raabe-Schule gedreht und im November bei der "CoolTour 2010" vorgestellt).

Er landete auch auf der Compilation "Meine Stadt" und wurde im Februar im Theater im Fischereihafen released. Der Sponsor der CD, Helmut Frank, flitzte damals im Backstagebereich herum und bat den einen oder anderen Künstler, sich zu überlegen, ob er nicht für einen ähnlichen Wettbewerb in Stuhr ebenfalls tätig werden möchte. Mir ließ er keine Wahl, da hieß es "Und von dir habe ich einen Song bis 31.03.2011 vorliegen."

Na gut. Ende März kam mir dann auch ein Einfall. Heraus kam "Verliebt". Ich schickte es also hin. Nun verfährt man für Stuhr aber etwas anders: Aus 26 Einsendungen wurden die 9 "besten" ausgesucht und müssen sich nun morgen dem Publikum und der Jury stellen. Lustig: Zwei Tage vor der Veranstaltung hat man den Veranstaltungsort gewechselt. Ich würde normalerweise jetzt echt schimpfen. Allerdings habe ich Helmut Frank im Oktober in Stuhr als Veranstalter erlebt, der viel Umsicht und zudem ein Herz für seine Künstler bewiesen hat. So schaue ich nun gespannt auf meinen Kalender und den Text.

27.05.2011 um 19 Uhr
Guttscheune Varrel
"Song for Stuhr - Best of 9"

Mehr Infos: www.aheartforstuhr.de


Mitnehmen werde ich meine Survivors. Vier Wochen lang nun haben sie mit mir an dem Stück geprobt und gefeilt und ein Liebeslied für einen Ort einstudiert, von dem sie eigentlich nur den Rathaussaal kennen. Geht mir auch nicht anders. Aber ich weiß, was es heißt, seinen Wohnort zu lieben. Ich liebe Bremerhaven, und so lässt sich diese Liebe gut zusammen fassen in Töne und Worte.

Der 27.05. ist ein denkwürdiger Tag. Vor drei Jahren beendete ich eine "Prayers & Preachers" - Probe nach nur einer Stunde mit den Worten, man möge "Dr. House" gucken gehen und bat nur eine kleine Chorgruppe namens "Jumpboard", zu bleiben sowie einige Neueinsteiger, die ich einzeln gebeten hatte, sitzen zu bleiben, egal, was geschehen würde, so unter anderem meine spätere Lieblingstexterin Frauke Maria Daams. Einen Tag später schickte ich den gesamten Chor in eine Chorpause. Dummerweise waren aber die Verträge gegen Chorpausen. Also holte ich eine Notbesetzung zurück. Am 30.05. probte diese Notbesetzung zum ersten Mal. Wir nannten sie "Survivors".

Sehr schnell entwickelte sich aus den Survivors eine feste Gruppe mit riesigem Zusammenhalt. Sie bestanden nicht aus den besten Sängern, eher aus den musikverrücktesten. Innerhalb von 4 Wochen mussten die neu zusammengewürfelten Leute zwischen 12 und 50 ein komplettes neues Konzertprogramm erarbeiten. Und sie erarbeiteten neue Chorregeln und überzeugten mich in liebevoller Kleinarbeit, einen letzten Versuch als Chorleiterin zuzulassen. Die "Prayers & Preachers" sollten in "JaM" (aus denen später die Soulistix wurden) aufgehen. Die Survivors hingegen sollten als Leistungschor mit klaren Aufnahmebeschränkungen erst einmal die großen "Dinger" machen, und so kam es auch: GospelArena Thüringen, Gospelkirchentag Hannover, Gospelfestival Regensburg waren die Orte, die wir kennen lernten. Das Wichtigste: Gemeinsam haben die 20 damals mit mir die Glad(E)makers aufgebaut. Den Namen finde ich immer noch doof. Da wurde ich aber einfach überstimmt.

Seitdem ist soviel passiert. DKMS-Fußballturnier, der Gewinn des Sonderpreises "Chor" bei UNICEF, Radio, TV, das Musical, meine Kinder wurden erwachsen, ich habe zu filmen begonnen und dank des Musicals einen superschönen Kontakt mit Leuten wie Hanjo Gäbler oder in dessen Folge mit Miriam Schäfer, ich habe quasi mein ganzes Leben geändert und bin froh, dass es sie gibt.

Und morgen dann, in Stuhr, werden wir ungeachtet aller wettbewerblichen Avancen einfach genau das feiern: Den Beginn einer neuen Ära, der besten in zumindest meinem Leben.

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