Hardrock-Café mal anders

Was habe ich das früher gehasst:
Leute, die zum Kaffeetrinken in die Kirche latschten, sich hinsetzten, eigentlich wunderschöne, aber altbackene Lieder schlecht begleitet sangen, konservativem Gelaber zuhörten und in Gedanken während der Gebete bereits die Einkäufe fürs Abendbrot erledigten... Doof fand ich das. Da wollte ich nie hin.

Ich wollte das anders haben: Irgendwo rein kommen, singen können - oder eben nicht. Musik hören - oder eben nicht. Mit Leuten unterhalten, sie kennen lernen, vielleicht Zeit beim Pastor rausschinden und auch den kurz sprechen können. Und beten, wann ich will. Vielleicht habe ich ja dem lieben Gott gerade gar nichts zu sagen, weil er schon alles weiß?

Und dann diese Lieder. Zum 500. Mal "Nun danket alle Gott" oder "Lobe den Herren, den mächtigen König". Och nö. Nicht schon wieder "Großer Gott, wir loben dich". "I could sing from your love forever" auf deutsch oder englisch, das ist irgendwie was anderes. Das klingt wie das, was ich tagtäglich aus dem Radio höre.

Luther sagt, singen sei dasselbe wie dreimal beten. Und es gibt diese Lieder, die mir aus dem Herzen sprechen. Und wenn es sie nicht gibt... Ich schreib sie mir. Und ich erlebe in meiner Arbeit immer häufiger genau das auch bei den Menschen "da draußen". Viele glauben an Gott und haben sogar eine ganz enge Beziehung zu ihm. Aber Kirche... Nee.

Hier ist der Punkt, wo ich jetzt sage "Stop": Kommt mich doch besuchen. Jeden Mittwoch öffne ich den Gladroom, den Proberaum meines Chores in der Petruskirche. Ich koche Kaffee, bringe Kekse mit und habe jede Menge CDs und natürlich das Klavier im Anschlag. Und auch Klaus wird kommen. Er spielt vorzüglich Bass und wir verstehen uns sehr schnell. Und wir bringen Noten mit und Texte. Und wir gucken einfach mal, wie uns so ist: Vielleicht hören wir nur Musik. Vielleicht machen wir welche. Wie es gerade passt. Und wir hören zu. Denn wer weiß... Vielleicht lernen wir Kirchenfuzzis ja von euch? Vielleicht habt gerade ihr die tollsten Kirchenlieder gerade selbst verfasst? Vielleicht lohnt es sich, einfach mal eure Sichtweise, euren Glauben kennen zu lernen?

Seid willkommen!

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