Kappadokia: Das Land der goldenen Felsen

Sehr früh schon saßen wir in einem kleinen Bus und fuhren und fuhren und fuhren... Nach Kappadokia, hieß es. Ich habe ja keine Ahnung: Ich dachte bis zum frühen Nachmittag immer noch, es handele sich um einen regelrechten Ort. Aber gemeint war der Landstrich. Vom Programm des Tages wusste ich, wir wollten uns christliche Fresken anschauen. Wo auch immer die hingemalt worden sind... Ich nu wieder. Ich hab ja keinen Schimmer von der Welt. Oder anders gesagt: Ich muss mich dringend bilden.

Nach 2 Stunden fahrt hielten wir an einer Kawanserie, dort fand ich einen Poncho, wunderschön und noch dazu bezahlbar. Der musste mit. Dann fuhren wir gefühlt eine Ewigkeit, bis wir an einer Schlucht anhielten. "Ihr müsst da runter, dann guckt ihr euch die Höhlen an. Da haben Christen Fresken hinein gemalt und diese Höhlen als Kirchen genutzt.", erzählte uns die Touristenführerin und setzte hinzu, man sähe hier Vulkangestein. Und dann kletterten wir eine recht steile Treppe hinunter. "Ihr habt eine halbe Stunde", hieß es. Also schnell gemacht. Jede Höhle war eine andere Kirche (oder besser: Kapelle) und es gelang mir, dort zu filmen und die Fresken trotz des Blitzverbotes zu fotografieren. Fotografieren gehört hier, ebenso wie das Filmen, auch zu meinen Aufgaben. Ich dokumentiere die Erlebnisse der Gruppe. Und dort unten gab es so wunderschöne Motive - Hammer!
Ein Bach plätschert müde an aufgeregt schwatzenden Japanermassen vorbei, Russen latschen fluchend durch den Schlamm und Italiener rasen von Höhlenkirche zu Höhlenkirche und quatschen aufgeregt durcheinander. Leider reichte die Zeit nicht. Ich hätte gern mehr als 2 davon gesehen. Also wieder nach oben... Und da dachte ich, es wird Zeit, jetzt aus den Latschen zu kippen. Auf Zeit eine derartige Treppe hoch zu rennen (weil ja keine Zeit!)... Das ist für mich völlig sportlose alte Frau echt heftig. Aber irgendwie geschah das Wunder und die Treppenstufen fanden ein Ende. Und wieder ging es hinein in den Bus.

Wir hielten nach 2 weiteren Stunden an einem Restaurant, an dem es ein Buffet gab. Die meisten liefen zweimal - das Essen war vorzüglich. Und schwups, wieder rein in den Bus und auf zur Hauptattraktion, nämlich den goldenen Felsbrocken, die aussehen wie schlecht dargestellte Pilze, alles leuchtete gelb, ein Kamel stand im Nirgendwo herum und zwei der Kids erklommen das edle Tier für einen Proberitt. Von da ab hielten wir alle 2 Meter vor irgendwelchen Formationen, und ich freute mich. Ein Foto wurde besser als das andere. Und ich fand Zeit, die Souvenierläden leer zu kaufen.

Menschen haben sich in diese Felsen Höhlen gehauen und leben dort - mit Strom und Gardinen vorm Fenster. Innerhalb dieser Felsen (und deren Höhlen) hat es selbst im Winter noch 18 Grad, und viele Kirchen wurden genau aus diesem Grund in den Stein gehauen. Auch die sahen wir vermehrt. Ebenso wandelten sich die Souvenirbestände: Plötzlich fanden sich Kreuze und Heiligenbildchen sowie Ikonen an den Ständen.

Wir kamen um 22 Uhr nach Hause und ich muss jetzt ins Bett, ich schiel schon...
Morgen ist die Uni dran. Darauf bin ich noch mehr gespannt. Denn man studiert dort nur eins: Sufismus.

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