Gründe und Ähnlichkeiten

Definitiv ist es ein Wahnsinnsding, hier zu sein. Zeit mit einem zu verbringen, der mich jedesmal drücken muss, wenn ich Dad sage und der sich regelrecht tot freut darüber, dass ich existiere. Ich erlebe ein Amerika aus der Sicht eines ganz normalen Amerikaners. Der in einem Vorstadtviertel lebt, wo an Halloween Massen von Kindern durch die Straßen ziehen und die Leute an der Tür auf sie schon warten - kostümiert und bestens gelaunt. Das war hinreißend. Jo und Frauke haben gemeinsam mit Carmen, meiner Stiefmom, die Kinder mit Candys versorgt (ich glaube, das waren zwei Kilotüten Schokoriegel). Frauke hat so viel Spaß gehabt, die lachte noch im Bett darüber.

Am Morgen waren wir noch einmal in Venice und sind spazieren gewesen. Dem schloss sich ein Lunch an. Tacos sind nur bedingt meins, habe ich festgestellt. 

Daneben befindet sich die Produktionsfirma von Angelica Houston.



Danach sind wir zu den Landaus gefahren.

Ich hatte die Gelegenheit, noch den Rest Mitbringsel los zu werden. Carmen bekam Tee und Kandis, sowohl sie als auch die Oma bekamen eine "Himmlische Schwester", kleine Negelfiguren und einen Heilstein an der Kette (und Carmen ein Buch dazu, über das sie sich eigentlich am meisten gefreut hat - damit habe ich voll ins Schwarze getroffen). Und die geliebte Ostschokolade hatte ich mitgebracht. Die fand dann Dad völlig geil. 
Ich habe mit Oma ein Bremerhaven - Buch angeguckt. Sie ist einfach sehr alt und tüchtig dement. Sie war wiederum mehrfach sehr überrascht, dass ich ihre Enkelin bin, sie scheint aber beschlossen zu haben, mich zu mögen. Jo hingegen tüdelte mit Josh herum.
Mein Dad und ich sangen gemeinsam und füreinander und spielten Gitarre. Wir sprachen über seinen Job, und irgendwann auch über seine zwei Monate in der DDR. Scheint eine sehr aufregende Zeit zu sein und er war froh, da weg zu können. Er erzählte von einem Earl-Robinson-Song, der im gleichen Jahr Nr. 1 der Billboardcharts wurde ("Black and white"), einen Song, den ich in der Schule gelernt habe.
Dann gab es Fotos. Und er hielt mir dieses unter die Nase:


Ich erzählte ihm, dass viele meiner Leute bei seinem Foto gesagt hatten "Oh mein Gott, da ist aber viel Vivi drin."
Er hat bei meinem ersten Foto gedacht: "Oh my god: It's Mitzi."
Mitzi - so heisst meine Oma. Das Foto oben zeigt sie in ihrer Collegezeit.

Er hatte einen Tag mit meiner Mutter. Einen! Und wenn ich dann Bedenke, dass sie vorher acht Jahre mit anderen Menschen männlichen Geschlechts verbrachte... Aber auch, wie er ausgeflippt ist, als er von mir erfuhr, scheint das wohl ne Planung von ganz oben gewesen zu sein.

Er hat viel erlebt. Tolle Leute im Freundeskreis. Er hat meine Musik gehört und ist völlig drauf abgegangen. Er hat mir von den Gospel-Billboardcharts erzählt und dass die meisten in Nashville produzieren und mein Kram ausgesprochen fresh sei. Er wirkt so stolz :-)

Es war ein Abtauchen in meine früheste Vergangenheit. Was ich dabei empfinde, ist wiederum zutiefst empfundene Dankbarkeit.

Kommentare